Gedenkkonzerte

Konzerte im Gedenken an meine nahen Verstorbenen als auch für all jene der Zuhörenden
Mein innig geliebter Bruder Ingo starb viel zu früh 2008 im Alter von 45 Jahren. Er war unter anderem A-Kirchenmusiker gewesen, und als junge Menschen haben wir viel zusammen musiziert.
Als sein 50. Geburtstag nahte, überlegte ich, wie ich ihn angemessen ehren könnte. Ich beschloss, an seinem Geburtstag ein Gedenkkonzert zu veranstalten, für das ich Musikerinnen und Musiker zusammentrommelte, mit denen wir früher schon gemeinsam konzertiert hatten. Es war mir eine besondere Freude, nach so vielen Jahren wieder mit ihnen zu musizieren.
So fand 2013 das erste Gedenkkonzert in der Schneverdinger Peter-und-Paul-Kirche statt. Darin spielten wir nicht nur einige jener Werke, die wir früher zusammen mit meinem Bruder schon musiziert hatten, sondern es kam auch zur Uraufführung eines kleinen Oratoriums aus seiner Feder. Auch ein Werk meines Violinkollegen Axel Ruhland kam zur Aufführung.
Ich hatte damals zu dem Konzert nur privat eingeladen. Kaum jemand hatte meinen Bruder persönlich gekannt, und doch saßen rund 150 Gäste in der Kirche und lauschten unserem besonderen Konzert, das ich moderierte. Schnell wurde mir klar, dass wir nicht nur für Ingo, sondern für all diese Menschen und ihre lieben Verstorbenen spielten.
Die Resonanz auf dieses Konzert war überwältigend! Ich bekam einen Stapel berührendster Post, Blumen wurden mir vor die Türe gelegt sowie Präsente und Dankesbekundungen. Offenbar hatte ich mit diesem Konzert die Herzen der Menschen in besonderer Weise erreicht.

Axel Ruhland und ich beim Gedenkkonzert 2013

Gedenkkonzert 2023
Zehn Jahre später fand dann in der St. Bartholomäuskirche in Fintel das Gedenkkonzert zu Ingos 60. Geburtstag statt. Diesmal wirkten auch Nachwuchsmusiker*innen mit sowie ein Projektchor, den ich eigens für dieses Konzert ins Leben gerufen hatte. Da kurz vorher meine Mutter verstorben war, stand auch ihr Foto mit auf dem Altar.

Auch dieses Konzert wurde ein voller Erfolg, nicht nur aufgrund des emotionalen Hintergrundes, der die Gäste in der vollbesetzten Kirche in ihre eigene Geschichte mit ihren lieben Verstorbenen führte. Es war auch das wieder ausgesucht schöne Programm, das alle begeisterte. Am Ende wollte niemand gehen. Ein gemeinsam mit dem Publikum gesungenes Lied bildete dann den Abschluss.


